Der Text ist ein Bild. Thesen zur medialisierten Wahrnehmung in der »Kultur« Österreich-Ungarns

Der nachstehend verlinkte Aufsatz aus 2002 beschäftigt sich mit Fragen der Wahrnehmung optischer Medien. Hintergrund der Überlegungen sind die verhältnismäßig hohen Analphabetenraten der österreichisch-ungarischen Monarchie (d.h.: die These vom „kulturellen Leitmedium Literatur“ ist zu problematisieren).

Ausgehend von den ersten technischen Zurichtungen einer Zentralperspektive (in der Camera obscura) werden verschiedene Formen optischer Medien (Rund- und Guckkastenpanorama, Fotografie und Film) untersucht, hinsichtlich deren jeweiligen Auswirkungen auf die Selektion des Blicks, Abgrenzungsstrategien und Ordnungsmechanismen. Hier werden auch eindeutige inhaltliche Ausrichtungen angestrebt, topische Wahrnehmungen ausgelöst. Eingängige Blickreservoire werden geschaffen, eine zunehmend stringentere Ausrichtung der Blicke und Bestimmung von Wahrnehmungsperspektiven wird eingesetzt. Die Betrachter und ihre Wahrnehmung wie Reflexion werden von den Bildmedien und -sequenzen eingenommen, die daraus resultierenden Folgen sind kaum zu überschätzen.

Zwangsläufig geht es in diesen Zusammenhängen auch um Konstruktionen einer Identität bzw. um Authentizitätsstiftung. Nicht zuletzt deshalb ist der Aufsatz im Zusammenhang mit den auf Kakanien revisited bereits publizierten Untersuchungen zur Weltausstellung 1873 und zu den Völkerschauen zu sehen.

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