Enteignerenteignung

Da viele auf diese Suchmaschine nicht mehr verzichten wollen (und wohl auch schon nicht mehr können), Google zugleich aber allein durch die Macht, die es mit seiner Datenerhebung akkumuliert, eine Gefahr für alle demokratischen Institutionen darstellt (und jetzt schon, wie gezeigt, Rechtsräume systematisch aushöhlt), führt auf Dauer kein Weg daran vorbei, dass man die Enteigner enteignet. Eisenhowers Programm einer Zerschlagung des militärisch-industriellen Komplexes ist auf den informationellen und digitarchischen Bereich zu übertragen. Wir brauchen, analog zur Weltbank, eine Weltdatenbank, die demokratisch legitimiert und überwacht wird und die universelle Verwertung von allem und jedem zu billigem Geld nicht als Geschäftsgrundlage hat. Ein gemeinsames Vorgehen von deutschen Autoren und Verlagen in dieser Frage ist dazu ein erster Schritt.

Roland Reuß, [über Google Books], Frankfurter Rundschau, 03/2009