QWERTY

Christopher Sholes entwickelte 1867 ff. eine Lösung, damit sich die Typenhebel des TYPEWRITERS bei schnell erfolgenden Anschlägen nicht mehr verhedderten. Die (im Englischen) häufigsten Buchstaben wurden auf der Tastatur möglichst voneinander getrennt angeordnet.


Sholes’ Typewriting sollte eine allmählichere Verfertigung der Zeilen beim Tippen nach sich ziehen; die Verlangsamung war der Preis dafür, dass die Maschine funktionierte. Es gibt aber eine wesentliche Abweichung von diesem Prinzip der mechanischen Tastatur avant la lettre (der getippte Liebesbrief in Courier): das R ist statt rechts unten – wohin es die statisch motivierte Verteilungsgerechtigkeit verfügt hätte – auf der obersten Buchstabenreihe der Tastatur platziert. Der Grund soll einfach der gewesen sein, dass es um so etwas wie die Überwindung der Dialektik der Geschwindigkeit ging – die Waffenschmiede Remington wollte die Vor- & Verführbarkeit ihres neuen Schreibmaschinengewehrs optimieren: *tippe TYPEWRITER auf der QWERTY-Tastatur*

Der Angestellte des Maschinengewehr- und Faustfeuerwaffenproduzenten, der Männern der Zivilverwaltung auf Messen die neuesten Errungenschaften der Bürotechnik mit der Geschwindigkeit eines Waffensystems vorführen will und kann. »Le machine calcule rien pour moi« (Jacques Derrida, Traîter du texte, 1997) – dies vielleicht nicht, aber sie rechnet sich. Die neuen Heerscharen werden von den neuen Angestellten gestellt, Type-Rider on Typewriters.


☞ cf. Schreibmaschine