Das Zitat wird nach seiner Exzerpierung potentiell einem anders systematisierten Ordnungsdiktat unterworfen und erfährt eine Materialisierung im Zettelkasten bzw. heute in der ansatzweise strukturierten und mit Suchroutinen bespielbaren Festplatte. Die Gegenüberstellung von Zitaten alter Ordnung (aus der es genommen) mit denen neuer Ordnung 1 (katalogisierbar, umschichtbar) und neuer Ordnung 2 (eingeschrieben, neu festgesetzt) ist ab einer bestimmten Quantität nur noch maschinell leistbar. Und funktioniert doch. Dies rührt von den Grundlagen des Gesamtsystems her und ist als Errungenschaft des gedruckten Buchs im Sinne der zuvor beweglichen Lettern und anschließenden Graphemfixierungen bis dato erhalten. Hierin liegt die Ansage des gültigen, nicht löschbaren und also auf Dauer gestellten Verweises. Inwieweit die sich entwickelnden Kulturtechniken der Digitalisierung dieses basale Prinzip in den »Bankerot« (☞ Kleist) verabschiedet haben werden (tendenziell sich selbst mit diesem), bleibt zu erweisen.