Formular (1)

Im Zusammenhang mit dem Nachdenken über »Schnittstellen der Verwaltung« – und wie mit diesen umzugehen sei, welche Effekte sie zeitigen und welche Anschlüsse hieraus entstehen, gerade auch unter den Bedingungen der Digitalisierung – ist eine Veranstaltung an der Universität Siegen (4./5. Juli 2019) anzuzeigen, die sich im Format eines Workshops dem Formular widmet. (Am 30./31. Oktober wird die Konferenz »Das Formular (2)« in Wien folgen.) Dabei sollen in vorerst neun Beiträgen und im Anschluss an Formular/e 1 und Formular/e 2 mittels unterschiedlicher Themenstellungen und methodischer Herangehensweisen Vermessungen jener reglementierten Schreibflächen und ihrer Auswertungssysteme unternommen werden.
Dass Verwaltungs- und Mediengeschichte seit Jahrhunderten sich zu einer //-Aktion eigener Güte gefunden haben, ist die erste Annahme; dass die dabei entstandenen und wechselseitig genutzten Formen wesentliche Auswirkungen auf Gesellschaften und deren Kulturen haben, die zweite. In Fortsetzung der Feststellung bei Nietzsche-Kittler, wonach das Schreibzeug mit an unseren Gedanken arbeite, d.h. sich auf Textarbeit auswirke, ist u.E. eine Ausweitung der Untersuchung auf die konkreten Schreibflächen unvermeidlich, um »Aufschreibesysteme« und deren Datengenerierung besser verstehen zu können. Hinzu tritt die Vermutung, dass sich von McLuhans Claim »The Medium is the Message« her spätestens für das fungible Inventar des 21. Jahrhunderts und seine durchaus prekären Datensätze eine Spezifikation der Beobachtungsannahme empfiehlt: ›The Bureaucracy is the Massage‹.

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