(Teil1)
Wittler backte Brot, Adolf Dassler hatte den einzigen deutschen Fußballschuh zu bieten, »mit dem eine Weltmeisterschaft gewonnen wurde«. Man las den Kurier, den Sport-Kurier, den Tip-Sport-Kurier, die Fußballwoche, den Abend, schaute UFA-Filme nebst Wochenschauen. Möbel waren wichtig. Man war auf Draht, erklärte noch den Verhaltenskodex bei Fußballbesichtigungen, Kurt Jeschko erzählte Geschichten von »Österreichs Fußball – zwischen Traum und Wirklichkeit«, denn »Die Österreicher sind Romantiker des Fußballs. Das zwingt sie oft, in ›Schönheit zu sterben‹ anstatt erfolgreich zu leben.« Es war der 19. November 1958, Deutschland und Österreich würden sich am Abend zum 15. Mal bespielt haben – und vielleicht fuhr der eine oder andere dann vom Berliner Olympiastadion noch in die Nürnberger Straße 46, ins La Concorde, gleich beim Ku’damm, auf einen Original Whisky oder mehr. Auf einen kleinen Rausch à gogo, ein Vergessen und Augenglitzern. Es regnete etwas, wenn man wieder rauskam hatte es nur noch um die 0 Grad oder weniger. Die Catcher und ihr lukullisch orientierter Anhang der starken Männer waren da schon früher abgebogen, am Stuttgarter Platz 1, ins Espresso »Hungaria«. Hier hatte früher schon der »Leibkoch Kaiser Franz Josefs« seine Hähnchen gebraten.