Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts etabliert sich ein Wissens- und damit Ermessensrahmen hinsichtlich Vernetzung, Reproduzierbarkeit von Elektrifizierung und deren grundsätzlicher Beherrschbarkeit. [cf. Gleichstrom und -schaltung] Die Gleichschaltung, so war festzustellen, bedurfte nicht mehr einer Religion. Dass die Französische Revolution eben in diese Zeit der Paradigmenwenwechsel fällt, seit zumindest festgestellt. Deren Serienschaltung ist jedoch noch wesentlich analog; das Fallbeil senkt sich noch nicht auf Knopfdruck. Um aus der Flasche in die Welt zu kommen [cf. Aus der Flasche in die Welt] – soweit sind wir da noch nicht –, bedarf es noch einiger Schaltkreise mehr.
Was zunächst wesentlich folgt sind neue Kommunikationswege mit einer gewissen Robustheit wie die verschiedenen Telegrafen und der Morse-Code (Anschlussfähigkeit im Raum). Vernetzung, Elektrifizierung – und Botschaftsübermittlung im Sinne der Unmittelbarkeit. Ebenso kommen mechanischer Webstühle auf, die nicht allein eine soziale Instabilität nach sich ziehen werden, sondern wegen Jacquards Lochkarten-Webstuhl langfristig tatsächlich revolutionäres Potential entfalten werden. Für deren Antrieb wird ein neues kybernetisches Prinzip sich durchsetzen: Dampfmaschinen (die dann auch Eisenbahnen, mit allen Folgewirkungen, antreiben werden).
Unterdessen setzte sich Charles Babbage (1791 bis 1871) an den Schreibtisch und entwickelt (auf dem Papier) 1822 eine Differenzmaschine, die Prozessor und Speicher vorsieht, rechnen kann, Steuermechanismen aufweist – im Grunde geht es um Programmierung, Speicherung, Folgerichtigkeiten. (Karl Marx, Anwalt und Kameralist aus Trier, wird sich bei seinen Überlegungen zur englischen Industrie massiv auf Beobachtungen von Babbage stützen.)
Die Entwicklung weist nun Vernetzung, Elektrifizierung, eine immer engere Verbindung von Körper und Technik, taugliche Anschlussfähigkeiten über Räume hinweg und Grundlagen der Programmierung auf. Babbage träumt schon von der Universalmaschine, Ada Lovelace noch weiter: sie denkt an die Verschmelzung von Körper, Nerven und Technik.
Dann war da noch der Sohn eines Schusters und Autodidakt: George Boole (1815 bis 1864) legt 1847 seine Mathematical Analysis of Logic und 1854 Laws of Thought vor. Das binäre System und die Booleschen Operatoren. Er hat das Prinzip von 1 und 0 weitergedacht und in sich nahezu perfektioniert, bevor Turing, Shannon, Stibitz, von Neumann, die Gruppe in Princeton, die Colossus-Bauer et al. es zur Grundlage aller Digitalisierung machen. Damit stehen die Null und die Eins und lassen sich alle Gegenstände (aber auch alle logischen Verhältnisse wie AND, OR, XOR, NOT) auf diese Weise coden, d.h. abstrahieren.
Die Grundlagen einer neuen Universalsprache (beim letzten Mal war es Latein) und damit eines neuen Denkens sind geschaffen. Leibniz AND Lovelace. Im 19. Jahrhundert haben wir es jedoch wesentlich mit zahlreichen hochfrequent bespielten Strängen zu tun, die zumeist noch analog laufen und nicht per se untereinander vernetzt sind (und zu den Theorien wie Praktiken der Blickachsen, der Handels- und Postwege sowie Vertriebsrouten etwa auch der gedruckten Medienformate sich gesellen): Vermessungslinien, Telegrafenleitungen, Schifffahrtsrouten, …