Elf Männer

Elf Männer schließen einen Bund, der elf anderen gegenübersteht. Die Aufgabe besteht darin, dass der Ball in das Tor des Gegners geschossen wird. Das ist Fußball. Man hat alles beisammen, was ein Männerkollektiv ausmacht: die Regel, den Schwur, die Uniform, den Gegner. Und das Spiel ist so wichtig, dass 50.000 Menschen atemlos zusehen. Und wenn man weiß, was es bedeutet, in einem Krieg, in einem Lager zu sein, riskante Unternehmen zu wagen, auf Leben und Tod mit 48 Männern auf einem Kriegsschiff zu leben, wenn man erfährt, was Amundsen und Shackleton von ihren Kameraden berichten, von den Teilnehmern ihrer Antarktisexpedition, was sie von der Überlegenheit, der Ruhe, dem Verzicht, der Solidarität, dem Humor, dem Entgegenkommen und der Selbstaufopferung berichten, die diese Männer aufgebracht haben, dann fängt man an zu verstehen, was so ein Männerkollektiv ausmacht, begründet und erhält. Und man beginnt zu verstehen, dass Freundschaft nur zwischen Männern bestehen kann.

Béla Hamvas (A barátság. In: H. B.: A láthatatlan történet [1943]. Szentendre: Media Kiadó 2001 [Hamvas Béla Művei 18], p.189-202, itt: p.195f. // Die Freundschaft. In: Ders.: Die unsichtbare Geschichte [1943]. Szentendre Media Verlag 2001 [Werke 18], p.189-202, hier: p.195f.)