As I looked, the eyes saw the sinking sun, and the look of hate in them turned to triumph.But, on the instant, came the sweep and flash of Jonathan’s great knife. I shrieked as I saw it shear through the throat. Whilst at the same moment Mr. Morris’s bowie knife plunged into the heart. It was like a miracle, but before our very eyes, and almost in the drawing of a breath, the whole body crumbled into dust and passed from our sight.
Stoker, Dracula [1897]
»Der Herr Jägermeister hatte noch einen Wunsch«, sagte er genau so, wie er eingetreten war; man hatte wieder das Gefühl, daß er sich überstürzte. Ich nötigte ihn irgendwie, seinen Blick durch seine Gläser zu richten. Sein Kollege war ein voller, dünnschaliger, blonder Mensch; es fiel mir ein, daß man ihn leicht zum Erröten bringen könnte. Darüber entstand eine Pause. Es war seltsam, daß der Jägermeister jetzt noch Wünsche hatte.
Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge [1910]
Ich blickte unwillkürlich wieder hin in das schöne, gleichmäßige Gesicht. Und da wußte ich, daß er Sicherheit wollte. Die hatte er im Grunde immer gewünscht. Nun sollte er sie bekommen.
»Sie sind wegen des Herzstichs da: bitte.« […] Aber das rasch angesetzte Instrument drang nicht ein. Ich hatte das Gefühl, als wäre plötzlich alle Zeit fort aus dem Zimmer. Wir befanden uns wie in einem Bilde. Aber dann stürzte die Zeit nach mit einem kleinen, gleitenden Geräusch, und es war mehr da, als verbraucht wurde. Auf einmal klopfte es irgendwo. Ich hatte noch nie so klopfen hören: ein warmes, verschlossenes, doppeltes Klopfen. Mein Gehör gab es weiter, und ich sah zugleich, daß der Arzt auf Grund gestoßen war. Aber es dauerte eine Weile, bevor die beiden Eindrücke in mir zusammenkamen. So, so, dachte ich, nun ist es also durch. Das Klopfen war, was das Tempo betrifft, beinah schadenfroh.
Ich sah mir den Mann an, den ich nun schon so lange kannte. Nein, er war völlig beherrscht: ein rasch und sachlich arbeitender Herr, der gleich weiter mußte. Es war keine Spur von Genuß oder Genugtuung dabei. Nur an seiner linken Schläfe hatten sich ein paar Haare aufgestellt aus irgendeinem alten Instinkt. Er zog das Instrument vorsichtig zurück, und es war etwas wie ein Mund da, aus dem zweimal hintereinander Blut austrat, als sagte er etwas Zweisilbiges. Der junge, blonde Arzt nahm es schnell mit einer eleganten Bewegung in seine Watte auf. Und nun blieb die Wunde ruhig, wie ein geschlossenes Auge.
Es ist anzunehmen, daß ich mich noch einmal verneigte, ohne diesmal recht bei der Sache zu sein. Wenigstens war ich erstaunt, mich allein zu finden. Jemand hatte die Uniform wieder in Ordnung gebracht, und das weiße Band lag darüber wie vorher. Aber nun war der Jägermeister tot, und nicht er allein. Nun war das Herz durchbohrt, unser Herz, das Herz unseres Geschlechts. Nun war es vorbei.
[W]ir stehen immer auf dem Theater, wenn wir auch zuletzt im Ernst erstochen werden.
Büchner, Dantons Tod [1835]
Wieder begann die widerlichen Höflichkeiten, einer reichte über K. hinweg das Messer dem anderen, dieser reichte es wieder über K. zurück. K. wusste jetzt genau, dass es seine Pflicht gewesen wäre, das Messer, als es von Hand zu Hand über ihm schwebte, selbst zu fassen und sich einzubohren. Aber er tat es nicht, sondern drehte den noch freien Hals und sah umher. Vollständig konnte er sich nicht bewähren, alle Arbeit den Behörden nicht abnehmen[.] Aber an K’s Gurgel legten sich die Hände des einen Herrn, während der andere das Messer ihm ins Herz stiess und zweimal dort drehte. Mit brechenden Augen sah K. noch wie nahe vor seinen Gesicht die Herren Wange an Wange aneinandergelehnt die Entscheidung beobachten. »Wie ein Hund!«, sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben.
Kafka, Process [1914]
Gespräch über Scheintod und Herzstich an einem Kaffeehaustischchen auf dem Domplatz. Mahler hat auch den Herzstich verlangt.
Kafka-TB-Notat, wohl zum 1. September 1911, von einem Gespräch mit Max Brod in Mailand.
Kaffeehaus oder der Tod?

16/8 Furchtbarer Traum. Dass Lili testamentarisch einen Herzstich verfügt;– ich dagegen – es sei ja nun, nach Monaten zu spät;– Olga besteht;– ich bleibe außerhalb der Todtenkammer;– weil ich ja weiss, dass die Verwesung schon fortgeschritten;– höre einen Aufschrei O.; mit Schaudern.– […]
Schnitzler-TB-Notat, zum 16. August 1930, mehr als zwei Jahre nach dem Selbstmord seiner Tochter im Juli 1928; sie hatte sich ins Herz (in die Brust) geschossen.
Wien, 29. April 1912,
Die Kursivierungen sollen im Manuskript aus 1912 [sic] unterstrichen sein; dieses wurde der Arbeiter-Zeitung durch Heinrich Schnitzler zur Kenntnis gebracht, die das unter dem Titel »Die letzten Verfügungen Artur Schnitzlers« zusammen mit Hinweisen zum Begräbnis zwei Tage nach Schnitzlers Tod ins Blatt rückte; cf. Arbeiter-Zeitung, Jg. 44, Nr. 292 v. 23.10.1931, S. 8
Bestimmungen, die ich nach meinem Ableben zu erfüllen bitte:
Herzstich.
Keine Kränze!
Keine Parte! Auch in der Zeitung nicht!
Begräbnis letzter Klasse.
Das durch die Befolgung dieser Bestimmungen erübrigte Geld ist Spitalzwecken zuzuwenden.
Keine Reden!
Vermeidung allen rituellen Beiwerkes.
Keine Trauer tragen nach meinem Tode, absolut keine.
Artur [sic] Schnitzler.