Auf den Blättern der Sterne lag der Knabe,
Robert Musil, April/Mai 1923
Mond in silberner Ruh,
Und des Sonnenrades Nabe
Drehte sich und sah ihm zu.
Von der Wüste blies der rote Wind,
Und die Küsten leer von Segeln sind.
Und die Schwester löste von dem Schläfer
Leise das Geschlecht und aß es auf.
Und sie gab ihr weiches Herz, das rote,
Ihm dafür und legte es ihm auf.
Und die Wunde wuchs im Traum zu Recht.
Und sie aß das liebliche Geschlecht.
Sieh, da donnerte die Sonne,
Als der Schläfer aus dem Schlafe schrak,
Sterne schwankten, so wie Boote
Bäumen, die an Ketten sind,
Wenn der große Sturm beginnt.
Sieh, da stürmten seine Brüder
Hinter holdem Räuber drein.
Und er warf den Bogen über,
Und der blaue Raum brach ein,
Wald brach unter ihrem Tritt.
Und die Sterne liefen ängstlich mit,
Doch die Zarte mit den Vogelschultern
Holte keiner ein, so weit er lief.
Nur der Knabe, den sie in den Nächten rief,
Findet sie, wenn Mond und Sonne wechseln,
Aller hundert Brüder dieser eine,
Und er ißt ihr Herz, und sie das seine.